Energie-effiziente Gebäudetechnik

Die Gebäudetechnik bietet eine Vielzahl von Optionen, um die Energie-Effizienz zu optimieren. Folgende Punkte können dabei in Betracht gezogen werden:

Wasser

Wasser

Wenn möglich, sollte Betriebswasser anstelle von Trinkwasser verwendet werden, z.B. gereinigtes Abwasser.

Eine Druckerhöhung auf 0,6 – 1,0 MPa braucht 0.25 – 0.5 kWh/m³ Strom. Um unnötig hohen Netzdruck zu vermeiden, sind erforderlichenfalls örtliche Druckerhöhungspumpen vorzusehen.

Druckluft

Druckluft

Die Erzeugung von Druckluft mit 0.6 – 1.0 MPa verbraucht ca. 0.1 kWh Strom je m³ Ansaugvolumen.

Druckluftleitungen sollten ausreichende Durchmesser haben, um Druckverluste zu vermindern.

Natürlich müssen Netze dicht sein. 

Heizung und Kühlung

Heizung und Kühlung

Eine Heizung braucht auch ca. 0,02 kWh Strom je kWh Wärme für den Transport.

Faulbehälter und Schlammtrockner sind die größten Wärmeverbraucher. Bei der Verwertung des Faulgases im BHKW wird weit mehr Wärme erzeugt als für den Betrieb der Faulung erforderlich ist (Siehe Schlammstabilisierung).

Bei heißem Klima kann eine Kühlung oder Klimatisierung von Räumen nötig sein, z.B. von Betriebsräumen, Labors oder Schalträumen. Wärmepumpen brauchen nur ca. 0,25 kW Strom je kW Wärme. Adiabatische Kühlaggregate verwenden Verdunstungsenthalpie zur Kühlung und verbrauchen wenig Strom, benötigen aber sauberes Wasser (z.B. Permeat von Membran-Belebungsanlagen).

Der Wärmebedarf von Faulungs- und Pasteurisierungsanlagen wird durch Eindickung und derjenige von Schlammtrocknern durch Entwässerung vermindert.

Eine gute Wärmedämmung von beheizten und klimatisierten Gebäuden und Ausrüstungsteilen ist erforderlich.

Lüftung

Lüftung

Räume werden gelüftet, um explosive oder giftige Atmosphäre zu vermeiden oder Geruch zu vermindern. Pro m³ Luft werden 5 – 10 Wh Strom verbraucht.

Im Winter erfordert eine Lüftung oft auch eine Beheizung. Dabei ist Wärme so weit als möglich zurück zu gewinnen.

Durch Kapselung von Ausrüstungsteilen und Emissionsstellen kann eine Lüftung vermieden oder vermindert werden.

Manche Räume müssen nur gelegentlich gelüftet werden, z.B. während Personen darin arbeiten. Durch Zeitschaltung oder Überwachung der Raumluft kann unnötige Lüftung vermieden werden.

Gebläse mit variabler Drehzahl sollten zur Steuerung eingesetzt werden.

Luftkanäle sollten möglichst kurz sein und einen geringen Druckverlust haben.

Abluft

Abluft

Der Verbrauch von Strom, Wasser und Chemikalien für die Desodorierung von Abluft ist abhängig vom gewählten Verfahren.

Biochemische Methoden sind grundsätzlich vorzuziehen. Biofilter und Biowäscher sind relativ preiswert, einfach zu betreiben und verbrauchen nur 1,5 – 2,5 Wh/m³ Strom.

Die günstigste und energie-effizienteste Methode zur Desodorierung von Abluft ist ihre Verwendung zur biologischen Abwasserreinigung, z.B. durch Zufuhr zu Gebläsen von Belebungsanlagen oder zu Tropfkörpern, wenn die Geruchstoffe wasserlöslich und biologisch abbaubar sind, was auf Kläranlagen oft der Fall ist.

Abluft kann auch einer thermischen Schlammtrocknung oder –verbrennung zugeführt werden. Die Abluft aus der Trocknung muss ohnehin desodoriert werden und Verbrennungsluft wird thermisch oxidiert.