Energie / Wasser - Konflikte

Der Öffentlichkeit sind unsere globalen Energieprobleme weit besser bekannt als unsere globalen Wasserprobleme. Nur Wenige kennen ihre Verzahnung.

Beispiele

Beispiele

  • Wasserkraft gilt allgemein als saubere, nachhaltige Energiequelle. Aber oft ist sie das nicht! Der Assuan-Staudamm in Ägypten vermindert den Abfluss des Nils, weil sehr viel Wasser aus dem Stausee verdunstet. Organische Stoffe und Nährstoffe setzen sich darin ab, das untere wird Niltal unfruchtbar. Mineraldünger ist erforderlich, um den fruchtbaren Nilschlamm zu ersetzen, und dessen Produktion verbraucht viel Energie. Viele Fachleute befürchten ähnliche Umweltschäden durch den Drei-Schluchten-Staudamm des Jangtse in China.
  • Verminderter Abfluss und erhöhte Temperatur von Flüssen beeinträchtigt den Betrieb von Kraftwerken, die Kühlwasser brauchen.
  • Die Erzeugung von Produkten, z.B. von Nahrungsmitteln, Bekleidung, Konsum- und Investitionsgütern, sowie die Versorgung mit Energie, erfordern sehr viel mehr Wasser als der direkte persönliche Bedarf. Der mittlere Wasserbedarfsindex (water footprint) jedes Deutschen beträgt etwa 1.550 m³/a, derjenige jedes US-Amerikaners sogar ca. 2.500 m³/a.
  • Viele Produkte, z.B. Nahrungsmittel und Baumwolle, werden in ariden Regionen erzeugt. Große Mengen von „virtuellem“ Wasser werden so exportiert. Dabei ist zu beachten, dass der Wasserbedarf für deren Erzeugung in ariden Gebieten viel größer ist als in wasserreichen Regionen.
  • Die Produktion von Äthanol aus Mais erfordert bis zu 150 Liter Wasser für jeden mit diesem Kraftstoff gefahrenen km. Seine Herstellung braucht mehr Energie als in diesem Bio-Kraftstoff enthalten ist. Diese ökologisch und ökonomisch fragwürdige Produktion führt zu einer Verknappung und Verteuerung von Nahrungsmitteln.
  • Die Wasserwirtschaft braucht Energie. Die USA z.B. verbrauchen fast 5 % ihres Stroms für die Wasserversorgung und Abwasserbehandlung. Beispielsweise verbraucht der Transport jedes m³ Wassers aus dem Colorado zum 500 km entfernten Los Angeles etwa 2,3 kWh Strom.
  • Je höher die Reinigungsanforderung für Abwasser, umso mehr Strom wird verbraucht.

Was können wir tun?

Was können wir tun?

Was können wir hinsichtlich der Energie / Wasser - Konflikte tun?

  • Wir können unseren Wasserbedarfsindex (water footprint) vermindern, indem wir den Konsum von Verbrauchsgütern vermindern, insbesondere von solchen, deren Erzeugung viel Wasser braucht.
  • Wir können den Import von „virtuellem“ Wasser aus wasserarmen Regionen vermeiden, indem wir Waren aus wasserreichen Regionen kaufen.
  • Wir können Wasserkreisläufe durch Wiederverwendung von Abwasser schließen. Wir können nährstoffhaltiges Abwasser für die Bewässerung nutzen und vermeiden, im Abwasser enthaltene Nährstoffe unter Einsatz von Energie zu zerstören und stattdessen Mineraldünger unter Einsatz von Energie erzeugen.
  • Wir können Betriebswasser aus häuslichem Abwasser gewinnen.
  • Wir können die Energieeffizienz der Abwasserreinigung verbessern und Kläranlagen energieautark machen.
  • Wir können Energie aus Abwasser und Klärschlamm zurückgewinnen sowie die darin enthaltenen Nährstoffe und organischen Kohlenstoffverbindungen verwerten.