Neue „TOTEX“-Lösung zur Schlammentwässerung in Plymouth

Hintergrund

Die Anlagenbetreiber der KA Plymouth Central im Südwesten von England wollten für die Schlammentwässerung eine Lösung, die zuverlässiger und weniger arbeitsintensiv ist als eine Zentrifuge. Die Anforderungen von South West Water (SWW) waren möglichst niedrige Lebenszykluskosten (WLC), minimaler Bedienaufwand und einfacher Betrieb.

South West Water hatte als Ersatz für die bestehenden alten Zentrifugen nach alternativen Technologien mit niedrigeren Total Expenditures („TOTEX“) gesucht und beauftragte den bevorzugten Anlagenbauer Kier, Lösungen mit niedrigen Gesamtkosten “für die KAs Plymouth Central und Maer Lane anzubieten.

Plymouth Central reinigt das Abwasser von ca. 320.000 Einwohnern. Da die Anlage an einem Küstenhafen liegt, hat das Abwasser einen höheren Gehalt an Salz und Fett als Anlagen abseits der Küste normalerweise aufweisen. Die Kläranlage Maer Lane ist eine kleinere Anlage für die Reinigung des in den Außenbezirken von Exmouth anfallenden Abwassers.

Auf der Kläranlage war eine Zentrifuge installiert, ausgelegt für ca. 30 m³/h, mit einem 45 kW Hauptantrieb und 7,5 kW Back-Drive, die von 6:30 bis 21:00 Uhr je nach Bedarf in Betrieb war.
In einer von Kier durchgeführten Prozessauswertung wurden WLC, Betriebserfordernisse und Produktunterstützung verglichen.

Lösung

In Zusammenarbeit mit Kier organisierte HUBER auf Wunsch von SSW einen Vorführbetrieb mit einer HUBER Schneckenpresse Q-PRESS® um zu zeigen, dass die Maschine einfach konstruiert, robust und leicht zu bedienen ist. Nach den Ergebnissen des Testbetriebs stand für SWW dann nicht nur fest, dass diese HUBER-Maschine – die erste dieser Art auf dem Gebiet von SSW – genau das war, was für die KA Plymouth gebraucht wurde; die Versuchsergebnisse bestätigten auch die niedrigen Lebensdauerkosten hinsichtlich Strom- und Chemikalienverbrauch und lieferten die Grundlage für eine genaue Dimensionierung.

Die HUBER Schneckenpresse Q-PRESS® sorgt für die effiziente, vollautomatische mechanische Entwässerung des Schlamms, wenn die Zudosierung der Polymerlösung richtig eingestellt ist, d.h. so dass brauchbare Schlammflocken produziert werden. Durch die gekapselte Ausführung der Maschine werden Geruchsemissionen und Lärm reduziert. Für die Beseitigung von Spritzwasser, das bei anderen Entwässerungsmaschinen manchmal austritt, muss das Betriebspersonal keine Zeit aufwenden. Durch die langsame Geschwindigkeit der Schneckenpresse werden Verschleiß und Energiebedarf reduziert.

Die Schlämme, mit denen beim Vorführbetrieb mit der HUBER Schneckenpresse Q-PRESS® 280 getestet wurde, waren zum einen eigener Schlamm von der KA Plymouth Central (Primärschlamm aus einer DensaDeg-Anlage und humusartiger Sekundärschlamm aus einer BAFF-Filteranlage) sowie ähnliche, von der KA Maer Lane importierte Schlämme.

Der TS-Gehalt der Schlämme schwankte während der Versuche zwischen 4,6 und 5,15%, bei einem durchschnittlichen Polymerverbrauch von 4,7 – 4,8 kg/tTS und einem durchschnittlichen Trockengehalt des entwässerten Schlamms von 33% (Minimum 28.6%).

Zum Vergleich: Die bestehende Zentrifuge verbrauchte ca. 8-10 kg Polymer/tTS bei einem Durchsatz von 25-30 m³/Tag und produzierte dabei einen Schlammkuchen mit ca. 23%.

Die Tabelle rechts zeigt ein Beispiel der an einem Tag erzielten Versuchsergebnisse.

Nach den erfolgreichen Versuchen wurde Huber Technology UK gebeten, ein Angebot für die Kläranlagen Maer Lane und Plymouth Central abzugeben.

Es wurde für beide Anlagen ein TS von 4,5 für den zu entwässernden Schlamm angegeben, bei einer Beschickungsrate von 10,22 m³/h auf der KAG Maer Lane und 35,55 m³/h auf der KA Plymouth Central.

Für beide Anlagen wurde schließlich die HUBER Schneckenpresse Q-PRESS® 800.2 gewählt - drei Stück für Plymouth Central und eine Presse für Maer Lane.

Huber Technology UK gewann die Ausschreibung und erhielt im Januar 2019 den Auftrag für beide Projekte. Die Montage und Inbetriebnahme der Maschinen erfolgte im Juli 2019.

Die Vorteile für den Kunden

SWW verfügt jetzt über eine Alternative zu Zentrifugen, die nachweisliche einen Vorteil bei den Lebenszykluskosten bietet und hat als Empfehlung Anlagenbetreiber an seiner Seite, die den Wechsel bereits erfolgreich gewagt haben.

  • 50% Polymereinsparung
  • 80% Stromeinsparung (üblicherweise)
  • 6-fache Ersparnis bei der Wartung
     

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